Wie uns Hormone glücklich machen
Das Glück liegt in der Natur, auf der Joggingstrecke oder im Fitnessstudio. Beim Sport und oft auch beim Singen, setzt das Gehirn Glückshormone wie Serotonin und Dopamin frei. Serotonin stimuliert unter anderem Regionen der Großhirnrinde, die für positive Emotionen verantwortlich sind. Dies kann manchmal zu richtiger Euphorie führen. Im Gegensatz dazu, ist bei Depressionen der Serotoninspiegel niedrig – Medikamente, die den Abbau von Serotonin hemmen sollen, wirken Depressionen entgegen und gehören zu den häufigsten Medikamenten bei deren Behandlung. Dopamin beginnt seinen Weg auch im Gehirn, in einem System, das mit dem Belohnungssystem in Verbindung steht. Wer sich z.B. beim Sport angestrengt hat, oder eine schwierige Prüfung bestanden hat, bekommt danach das Gefühl er sei belohnt worden. Man freut sich einfach.
Man könnte sagen, dass Hormone nichts anderes als Boten sind, die sich ideal aktivieren und lenken lassen, denn wir entscheiden uns, joggen zu gehen und unsere Stimmung zu steigern. In Wirklichkeit haben wir aber nicht alles unter Kontrolle. 75 Prozent der Frauen geben an, dass ihr Zyklus ihre Stimmung beeinflusse. In der zweiten Zyklushälfte kommt der Mangel an Botenstoffen, die für das Wohlbefinden zuständig sind, oft zum Vorschein. Frauen spüren dann häufig innere Anspannung, Reizbarkeit und gelegentlich kommt es sogar zu depressiven Phasen. Der Auslöser solcher Gefühlsschwankungen sind die weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen, die während des Zykluses in geringerer Konzentration im Blut zirkulieren.
Was wir tun, beeinflusst die Hormone – und die Hormone beeinflussen, was wir tun
Der Konsum von Zucker ist lebenswichtig, kann aber auch lebensgefährlich werden, wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch ist. Die Hormone Insulin und Glukagon sorgen dafür, dass die Blutzuckerkonzentration in Normen bleibt. Das in der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete Insulin bewirkt, dass die Zellen Zucker aus dem Blut aufnehmen. Glukagon entsteht ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse, sorgt aber für das genaue Gegenteil: Es erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es gespeicherte Zuckerreserven etwa in Fettzellen freisetzt. Erst in Zusammenarbeit der beiden Hormone wird der Energiehaushalt des Körpers flexibel und gleichzeitig beständig.
Die im Blut zirkulierenden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin regulieren ebenfalls zahlreiche Körperfunktionen. Sie sorgen unter anderem dafür, dass die Zellen ihren Umsatz steigern und der Energiestoffwechsel des Körpers angekurbelt wird. Dabei regulieren sie sich selbst: Bei zu viel zirkulierenden Hormonen im Blut, bremsen sie deren Ausschüttung über die Schilddrüse, sodass weniger von ihnen ins Blut abgegeben werden. Ist die Konzentration von Trijodthyronin und Thyroxin dauerhaft zu hoch, kommt es zu Nervosität und Zittern; ist sie zu niedrig, setzt Müdigkeit und Kraftlosigkeit ein.
Hormone prägen unseren inneren Rythmus
Melatonin ist das Hormon, das unseren Körper informiert, wann es abends Zeit ist, ins Bett zu gehen. Es wird in den Tiefen des Gehirns, in einem winzigen Teil namens Epiphyse produziert. Über mehrere Zwischenetappen erhält die Epiphyse über die Augen Informationen darüber, ob es draußen hell oder dunkel ist. Solange es hell ist, wird die Herstellung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt. Erst wenn es dunkel wird, schüttet die Epiphyse es in größeren Mengen aus. Über das Blut wird es im Körper verteilt und vermittelt in den Zellen und im Gehirn, dass es Zeit ist schlafen zu gehen.
Natürlich unterscheidet sich die Manifestation dieser Regelung bei Menschen: “Nachteulen“, die abends länger wach sind, werden weniger von der Melatonin-Ausschüttung bei Dunkelheit beeinflusst als Frühaufsteher, die abends schneller müde sind, dafür aber beim Morgenlicht, und der damit verbundenen zurückgefahrenen Melatonin-Produktion, besser aus dem Bett kommen. Man dachte, dass das künstlich hergestelltes Melatonin als Schlafmittel funktionieren könnte. Bei Schlafstörungen hilft es aber nicht. Selbst Wissenschaftler konnten bislang den genauen Grund dafür nicht finden.
Die Dirigenten menschlicher Gefühlswelt
Aspekte der Verliebtheit stehen bei Menschen nicht unter Bewusster Kontrolle: Wir strahlen und fühlen uns unbesiegbar, solange unsere Gedanken bei der großen Liebe sind. Für solche Begleiterscheinungen der großen Gefühle gibt es ganz nüchterne physiologische Erklärungen. So werden beispielsweise das Herzklopfen beim Anblick der geliebten Person, die Verliebte spüren, durch einen steigenden Adrenalin-Spiegel ausgelöst.
Psychologen wiesen nach, dass bei frisch verliebten Personen der Serotonin-Spiegel im Blut auf ein fast krankhaft niedriges Niveau sinkt, ähnlich wie bei Menschen, die an einer Zwangserkrankung leiden. Man bekommt eine Art Tunnelblick und es ist demnach unmöglich, nicht an den geliebten Menschen zu denken. Mit dem niedrigen Serotonin-Spiegel kommt oft Nervosität und Traurigkeit. Der Rausch des Verliebtseins kann in sekundenschnelle der Wehmütigkeit und Unsicherheit Platz machen, wenn sich der Partner unerwartet kühl benimmt oder sich nicht meldet.
Helfen wir unserem Körper dabei, das Gleichgewicht unseres so mächtigen Hormonhaushaltes zu bewahren – Sport, lange Spaziergänge an der frischen Luft sowie viel Sonne, viel Obst und Gemüse und ausreichend Wasser trinken, sind ein guter Ansatz dafür.
Wenn Sie Erfahrungen mit Hormonschwankungen gemacht haben, würden wir uns sehr über Ihren Beitrag zu diesem Thema freuen. Hinterlassen Sie einfach einen Kommentar!
Weitere Informationen über das Thema finden Sie auf folgenden Seiten:
https://www.fitbook.de/mind-body/einmaleins-der-hormone-wie-sie-den-koerper-beeinflussen
https://www.fid-gesundheitswissen.de/innere-medizin/hormone/